Analyse von Aigner Immobilien zeigt starken Anstieg der Münchner Mieten
Bestand stärker betroffen als Neubau
Die Research-Experten der Aigner Immobilien GmbH haben die Entwicklung der durchschnittlichen Mietpreise in München zwischen 2019 und dem ersten Halbjahr 2023 analysiert. Vor allem in den vergangenen Monaten gab es starke Steigerungen. Bestandsmieten sind zum Teil deutlich stärker gestiegen als die Mieten im Neubau. Ausgewertet wurden rund 210.000 Datensätze.
Zwischen 2020, dem Jahr, in dem Corona begann, und 2022 sind die durchschnittlichen Mietpreise pro Quadratmeter im Neubau um rund 8,3 % auf 22,20 Euro pro Quadratmeter angestiegen. Im ersten Halbjahr 2023 betrug der Mittelwert bereits 23,80 Euro. Das ist eine Erhöhung von 7 % innerhalb von sechs Monaten.
Bei Bestandswohnungen betrug die Erhöhung der Durchschnittsmiete zwischen 2020 und 2022 sogar 10 %. Sie lag im Mittel bei 19,60 Euro pro Quadratmeter. Im ersten Halbjahr 2023 wurde in diesem Segment zum ersten Mal die 20-Euro-Marke im Durchschnitt überschritten. Mit 20,70 Euro pro Quadratmeter liegt der durchschnittliche Mietpreis rund 6 % über dem Mittelwert des Jahres 2022.
Betrachtet man sich die Gesamtentwicklung zwischen 2019 und dem ersten Halbjahr 2023, kletterten die Neubaumieten im Mittel um insgesamt 15 % und im Bestand um insgesamt sogar rund 22 %.
Es drohen weitere Mietpreissteigerungen
„Man muss sich in Zukunft leider auf weitere Mietpreissteigerungen einstellen“, sagt Thomas Aigner, Inhaber und Geschäftsführer der Aigner Immobilien GmbH. „Die Gründe hierfür sind vielfältig: Weniger Menschen können sich eine Immobilie leisten, drängen auf den Mietmarkt und verschärfen die Nachfrage. Der Bau neuer Wohnungen ist praktisch zum Erliegen gekommen, sodass sich alles auf Bestandsimmobilien konzentriert. Die drohenden EU-Sanierungsmaßnahmen werden Eigentümer belasten und über eine erhöhte Kaltmiete beim Mieter landen. Und natürlich rächt sich jetzt die Regelverschärfung der Sozialgerechten Bodennutzen (SoBoN) durch die Stadt München – denn jetzt kann die private Bauwirtschaft, die den Mammutanteil an Wohnraum schafft, nicht mehr rentabel bauen.“
Zur Methode:
Die Auswertungen basieren auf der Marktbeobachtung der Aigner Immobilien GmbH und den Mietpreisen, die in Internetportalen und in Printmedien bei Angeboten ab 20 Quadratmetern ausgewiesen wurden. Über die tatsächliche Realisierung dieser Angebotspreise können wir keine seriöse Aussage treffen. Die Zahl der Mietwohnungen wurde von Aigner Research ermittelt. Angebote bis 10 Euro und über 40 Euro pro Quadratmeter wurden nicht mitberücksichtigt, da diese in der Regel nicht dem „normalen“ Wohnungsangebot zuzuordnen sind bzw. auch teilweise möblierten Wohnraum darstellen. Ausgewertet wurden rund 210.000 Datensätze.