Innovatives Konzept verknüpft Einzelhandel, Büro und Wohnraum
Dicht besiedelte Ballungsräume bedeuten wenig Platz für Wohnungen und Einzelhandel. Ein Weg, den Flächenverbrauch von Lebensmittelmärkten zugunsten neuer Unterkünfte zu reduzieren, ist die „Metropolfiliale“ der Supermarktkette Lidl. Der Startschuss für das erste Bauwerk dieser Art ist am 7. März gefallen – beim Spatenstich mit Oberbürgermeister Peter Feldmann im Lyoner Quartier in Niederrad. Die „Lidl-Metropolfiliale“ ist ein interessantes Konzept, das Einzelhandel, Wohnungsbau und Büroflächen auf engstem Raum vereinen kann. Mit ihrem vergleichsweise geringen Flächenverbrauch ist sie auf den urbanen Raum zugeschnitten. Zum Vergleich: Eine Basisfiliale braucht mindestens 6.000 Quadratmeter, bei dem neuen Konzept genügt die Hälfte. Die neuen Märkte befinden sich aufgeständert, unter ihr liegen die Parkplätze. Von dort und der Straße gelangen die Kunden über Rollbänder in den Eingangsbereich im ersten Stock. Eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach erzeugt Strom aus Sonnenenergie. Kunden können ihre Elektroautos oder -fahrräder während ihres Einkaufs kostenlos aufladen. Eine Dachbegrünung trägt dazu bei, Schadstoffe aus der Luft zu filtern und unterstützt die Wasserrückhaltung. Eine komplette Umhüllung der Anlieferzone reduziert den Lärm für die Anwohner. Der Warenumschlag geschieht innerhalb des Gebäudes. Lidl hat der Stadtverwaltung zudem erste Pläne für ein Bauprojekt im Frankfurter Stadtteil Gallus vorgestellt. Perspektivisch könnten dort rund 110 Wohnungen entstehen. Möglich wird dies durch den Abbruch eines bestehenden Marktes. Das Unternehmen möchte seine Filiale in der Mainzer Landstraße 377-385 durch einen zukunftsfähigen Neubau mit Wohnbebauung ersetzen. Auf dem rund 7.700 Quadratmeter großen Gelände plant der Lebensmittelhändler, zwei Gebäude zu errichten. Im vorderen Gebäude an der Straße findet die neue Lidl-Filiale Platz. Darüber sollen rund 40 Wohnungen entstehen. Im Hof ist der Filialparkplatz geplant, an den sich das zweite Gebäude entlang der Lahnstraße anschließt. Bei diesem soll es sich um ein reines Wohngebäude handeln, in dem 70 Wohneinheiten untergebracht sind.