münchner immobilien marktbericht – Prognose
München bleibt ein schwieriger Markt
Der Münchner Immobilienmarkt hat auch im vergangenen Jahr nicht wirklich überrascht. Trotz der mittlerweile sehr hohen Preise ist die Nachfrage unverändert hoch. Es gibt keine Anzeichen, dass sich das in naher Zukunft ändern wird.
Die übergeordneten Rahmendaten lassen jedenfalls keine Entspannung auf dem Markt erwarten. Zwar sollen nach einer neuen Prognose der Stadt München in den kommenden Jahren deutlich weniger Menschen nach München ziehen als bisher angenommen. Doch der Zuzug und das innere Wachstum der Stadt übersteigen die Zahl der zur Verfügung stehenden Wohnungen. Dieser Unterschied zwischen Wohnungsnachfrage und Wohnungsangebot wird trotz aller Anstrengungen im Neubau in den kommenden Jahren weiter zunehmen und sich möglicherweise sogar noch verschärfen.
Denn es fehlt an Grundstücken, auf denen Wohnungen gebaut werden können. Etwas Hoffnung macht, dass die Stadt sich zum Ziel gesetzt hat, bis 2030 möglichst viele Flächen für den Wohnungsbau bereitzustellen. Das soll zum einen durch die Ausweisung neuer Baugebiete vor allem im Münchner Nordosten und Norden geschehen – zum anderen durch die weitere Umstrukturierung von bisherigen Gewerbearealen und durch eine konsequentere Nachverdichtung und Aufstockung in bestehenden Siedlungen. Um das ganze Potenzial auszunutzen, muss allerdings die Politik mitspielen. Ohne geringere Abstandsflächen, Wohnhochhäuser und eine drastische Verringerung der vorgeschriebenen Stellplätze pro Wohnung wird es kaum mehr und billigere Wohnungen geben. Man kann es nur immer und immer wieder betonen: Es braucht kreative Lösungen, um den wenigen Platz in der Stadt besser zu nutzen.
Zu einer kreativen Lösung gehört es auch, neue und andere Wege beim Thema bezahlbaren Wohnraum zu gehen. Statt pauschal Gebiete beziehungsweise Objekte zu schützen, sollte man zum Beispiel gezielt bedürftige Mieter oder Berufsgruppen fördern, die sich eine Wohnung in München einfach nicht mehr leisten können – aber dennoch darauf angewiesen sind: Krankenschwestern, Pfleger, Polizisten etc.
Ebenso wichtig wäre eine Entlastung von privaten Käufern, etwa durch die Freistellung des Ersterwerbs von der Grunderwerbsteuer. Hier ist viel Potenzial. Denn dadurch könnte so mancher Mieter zum Eigentümer werden – und genau das wäre ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung: die im europäischen Vergleich niedrige Eigentümerquote in Deutschland zu erhöhen.
Es bleibt zu hoffen, dass die Politik in den kommenden Monaten ins Handeln kommt – und zwar ins umsichtige Handeln.