Bauwirtschaft blickt auf ein solides Jahr 2020
„Insgesamt rechnen wirfür 2020 mit einem Umsatzwachstum im Bauhauptgewerbe von 5,5 % auf 145 Mrd. Euro. Die Dynamik der Preisentwicklung für Bauleistungen hat sich im Jahresverlauf 2019 von knapp +6 % auf +4,5 % abgeschwächt. Davon gehen wir auch aus, sodass der Umsatz 2020 real um 1 % wachsen wird. Der Fachkräftebedarf der Bauunternehmen ist weiter hoch. Wir rechnen mit einem Personalbestand von 870.000 Beschäftigten im Jahresdurchschnitt (+1,5 %).“ Dieses ist die Einschätzung der Präsidenten des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie, Peter Hübner, und des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe, Reinhard Quast, anlässlich einer Pressekonferenz in Berlin im vergangenen Dezember. Für 2019 rechnen die beiden Verbände mit einem Umsatzwachstum im Bauhauptgewerbe von 8,5 % auf 137,2 Mrd. Euro, nach einer Steigerung im Vorjahr von gut 11 % auf 126,6 Mrd. Euro. Da die Baupreise im Jahresdurchschnitt um 5,5 % gestiegen sind, liegt das preisbereinigte (also reale) Umsatzwachstum im Bauhauptgewerbe damit bei +3 %. Im Bereich Wirtschaftsbau prognostizieren die beiden Verbände für 2020 insgesamt einen Umsatz von ca. 51,3 Mrd. Euro – nach 48,6 Mrd. Euro 2019 – (+5,5 %). Im öffentlichen Bau wird für 2020 ein Umsatz von ca. 39,5 Mrd. Euro – nach 38 Mrd. Euro 2019 – (+4 %) erwartet.
Im Wohnungsbau, so ZDB-Präsident Quast, seien die Grundpfeiler weiter stabil. Zur Planungssicherheit für Unternehmen seien Impulse wie die dauerhafte Erhöhung der AfA auf dauerhaft 3 % erforderlich. Für die Schaffung bezahlbaren Wohnraums in Ballungsgebieten bedürfe es verstärkter Investitionen in den sozialen Wohnungsbau. Mietendeckel und Mietpreisbremse sehe man als Investitionsbremsen. Vor diesem Hintergrund erwarten die Bauverbände einen Umsatz im Wohnungsbau von ca. 54,2 Mrd. Euro – nach knapp 51 Mrd. Euro 2019 – (+7 %) und eine Fertigstellungsquote von ca. 310.000 Wohnungen. Die Bauwirtschaft hat ihre Kapazitäten in den vergangenen Jahren stark ausgeweitet und tut dieses auch weiterhin. Zum fünften Mal in Folge stieg die Zahl der Ausbildungsverträge, knapp 11.000 Studierende nahmen zum Wintersemester 2019/2020 ein Bauingenieurstudium auf. Der Personalzuwachs im Bauhauptgewerbe wird auch durch ausländische Arbeitnehmer generiert, überwiegend aus den mittel- und südosteuropäischen Ländern. „Es ist für uns wichtig, dass die Westbalkan-Regelung über 2020 hinaus verlängert wird. Denn das Fachkräfteeinwanderungsgesetz bietet für berufserfahrene Arbeitnehmer keine Möglichkeit, auch nur befristet auf den deutschen Arbeitsmarkt zu kommen“, forderte Quast.
(Quelle: bauindustrie.de)