Stadtteilreport Schwabing: Der städtische Fassadenpreis und was Schwabing und die Maxvorstadt zu zeigen haben
Wer auf einem Spaziergang durch Schwabing und die Maxvorstadt unterwegs ist, weiß: Was historische Fassaden, große Baudenkmäler und kulturelle Sehenswürdigkeiten angeht, können nur wenige Stadtteile mithalten.
Liebevoll werden die beiden Stadtteile auch „Schönste Tochter Münchens“ und „Isar-Athen“ genannt. Dabei haben Schwabing und die Maxvorstadt neben zahlreichen Museen, kleinen und großen Parks sowie einigen Universitätsfakultäten vor allem zahlreiche Altbauten mit den schönsten Fassaden zu bieten. 1969 von der Landeshauptstadt München ins Leben gerufen, werden mit dem Fassadenpreis alle zwei Jahre Häuser ausgezeichnet, die dank vorbildlicher Renovierungsmaßnahmen wieder in altem Glanz erstrahlen. Folgen Sie uns auf unserem Spaziergang und wir zeigen Ihnen die schönsten Fassaden, die in den letzten Jahren ausgezeichnet wurden:
Die schönsten Fassaden in Schwabing und Maxvorstadt
Ganz im Westen Schwabings in der Schwere-Reiter-Straße 39 neben dem Deutschen Marken- und Patentamt ist eines der beeindruckendsten Gebäude der Straße: Der von 1900 bis 1902 erbaute, dreigeschossige und reich gegliederte Neubarockbau mit drei Risaliten mit Mansardwalmdächern und schönem Stuckdekor war ehemals das Mannschaftsgebäude der Prinz-Leopold-Kaserne und beherbergt heute Businessapartments der Oberklasse.
Auf der anderen Seite des Viertels in der Clemensstraße 2 hat es ein Jugendstilbau aus dem Baujahr 1903 nach viel Arbeit zum Fassadenpreis geschafft. Lange Jahre durch nachträglich angesetzte Balkone und unschöne Fenster eher vernachlässigt, wurde das Gebäude in sensibler Sanierungsarbeit wieder in den Originalzustand versetzt.
In der Tengstraße 27 finden wir ein Jugendstiljuwel aus den Jahren 1911/12, es wurde als Mansarddachbau mit Breiterker und Zwerchgiebel geplant und mit reichlich Putzgliederung, plastischem Dekor, Zierbalkonen und Stuck verziert.
Weiter geht es in der Agnesstraße 37/39: Ein um 1910 erbautes Gebäudeensemble des späten Jugendstils mit imposantem gemeinsamem Mittelgiebel ist dank des gut erhaltenen Bestands an Altbauelementen nach seiner Sanierung eines der beeindruckendsten Gebäude des Straßenzugs.
Nicht weniger interessant ist in der Franz-Joseph-Straße 14 das neubarocke Baudenkmal mit seiner reich gegliederten und hochwertigen bestuckten Fassade. Auf der anderen Seite der Leopoldstraße wartet in der Schackstraße 3 ein prachtvolles Stadthaus im neobarocken Baustil. Die Kriegsschäden und die im Anschluss durchgeführten Arbeiten wurden in den vergangenen Jahren sorgfältig und originalgetrau saniert, die Fassade erstrahlt wieder als Blickfang der Straße. In der Schönfeldstraße 28 findet sich einer der schönsten klassizistischen Altbauten der Maxvorstadt. Obwohl er Anfang des 20. Jahrhunderts um ein Geschoss aufgestockt wurde, konnte seine ursprüngliche Erscheinung weitgehend gewahrt werden.