Preisniveau in Umland-Kreisstädten im Durchschnitt weiterhin steigend
Das Marktforschungsinstitut des IVD Süde.V. hat am 23. Januar 2020 auf einer Pressekonferenz erneut den traditionellen Spezialbericht für den Wohnimmobilienmarkt im Münchner Umland (Landkreise Freising, Erding, Ebersberg, München, Starnberg, Fürstenfeldbruck, Dachau, Bad Tölz-Wolfratshausen) vorgelegt. „Die Kreisstädte in der Region München weisen im Herbst 2019 erneut zum Teil deutlich spürbare Preisanstiege für fast alle Wohnimmobilien zum Kauf auf“, so Prof. Stephan Kippes, Leiter des IVD-Marktforschungsinstituts. „Um substanziellen, erschwinglichen Wohnraum zu schaffen, setzen Umlandgemeinden vermehrt auf Genossenschaften. Ein alternativer Weg könnten Werkswohnungen sein. Die Erschließung neuer Baugebiete bzw. Nachverdichtungsmaßnahmen werden sich in den kommenden Jahren vermehrt auf die Bereiche entlang der S-Bahn-Achsen konzentrieren.“
Weiterer Anstieg der Kaufpreise in allen Kreisstädten des Münchner Umlands
Im Halbjahresvergleich Frühjahr – Herbst 2019 sind die Kaufpreise für Eigentumswohnungen aus dem Bestand in allen Kreisstädten des Münchner Umlands weiter gestiegen. Die stärksten Preiszuwächse verzeichneten Freising (+4,7 %) und Ebersberg (+3,6%). In Starnberg (+2,1 %) und in Erding (+2,0%), den beiden teuersten Kreisstädten im entsprechenden Marktsegment, fielen die prozentualen Anstiege etwas moderater aus. In der Landeshauptstadt München müssen im Durchschnitt +4,2 % mehr für eine Eigentumswohnung aus dem Bestand gezahlt werden als noch vor einem halben Jahr (alle Werte in dieser Pressemitteilung beziehen sich auf den guten Wohnwert).
Auch die Kaufpreise für freistehende Einfamilienhäuser und Doppelhaushälften aus dem Bestand stiegen im Betrachtungszeitraum Frühjahr – Herbst 2019 in fast allen Kreisstädten an. Die deutlichsten Anstiege im Segment der Einfamilienhäuser verzeichneten Ebersberg (+5,7 %) und Fürstenfeldbruck (+4,6 %). Bei Doppelhaushälften wurden in Erding (+10,5 %) sowie in Ebersberg (+5,8 %) die größten Preiszuwächse im Halbjahresvergleich registriert. Etwas aus dieser Tendenz heraus bricht Freising – Doppelhaushälften in der Kreisstadt verteuerten sich zum Frühjahr 2019 um +1,4 %, die Kaufpreise für Einfamilienhäuser blieben konstant,wenn auch auf einem sehr hohen Basisniveau.
Am Beispiel der Eigentumswohnungen aus dem Bestand werden die deutlichen Anstiege des Kaufpreisniveaus in der Region München über die letzten Jahre ersichtlich. Im Zeitraum Herbst 2014 – Herbst 2019 stiegen die Kaufpreise in allen Kreisstädten im zweistelligen Prozent-Bereich. Eindeutiger Spitzenreiter in dieser Statistik ist Erding mit einem Preiszuwachs von 98 %, ausgehend von einem niedrigen Basiswert. Dem schließen sich Dachau (+71 %), Ebersberg (+61 %), die Landehauptstadt München (+58 %) sowie Fürstenfeldbruck (+55 %) an. In Freising (+41%) und Starnberg (+43 %) fielen die gemessenen Steigerungsraten etwas geringer aus.
Einpendlung der Mietpreise für Bestandswohnungen
Trotz eines ebenfalls stark ausgeprägten Nachfrageüberhangs pendeln sich die Mietpreise für Bestandswohnungen im aktuellen Betrachtungszeitraum in einigen Kreisstädten auf einem sehr hohen Niveau allmählich etwas ein. In Freising, in Erding und in Ebersberg konnten keine Veränderungen im Vergleich zu Frühjahr 2019 beobachtet werden; in Fürstenfeldbruck (+4,0 %), in Starnberg (+3,6 %) und in Dachau (+1,5 %) stiegen die Mietpreise leicht bis moderat an. Die Wohnungsmieten in der Landeshauptstadt München wuchsen im Zeitraum Frühjahr – Herbst 2019 leicht um +0,6 % an.
Im Vergleich Herbst 2014 – Herbst 2019 sind die Mietpreiszuwächse für Bestandswohnungen in den einzelnen Kreisstädten deutlich nach oben gerichtet, wenn auch verhaltener als auf dem Kaufmarkt. In Erdingmit +39 % und in Ebersberg mit +36 % sind die Steigerungsraten am deutlichsten. München (+20 %), Starnberg (+18 %) und Dachau (+15 %) verzeichnen die geringsten Zuwächse.