Mehr Pfusch am Bau
Die Anzahl der Bauschäden beim Neubau von Wohngebäuden haben seit Beginn des Baubooms im Jahr 2009 um 89 Prozent zugenommen. Insbesondere seit 2014 wird eine jährliche starke Zunahme registriert. Zu diesen Ergebnissen gelangt der neue Bauschadenbericht 2018 des Bauherren-Schutzbunds e.V. (BSB). Verantwortlich für die alarmierenden Zahlen sind neben der hohen Marktauslastung Fachkräftemangel und eine oft unzureichende Planung. Auch wird Bauen durch höhere gesetzliche Anforderungen und komplexere Bauteile immer komplizierter. Dadurch steigt auch die Fehleranfälligkeit bei der Planung und Bauausführung. Besonders mangelbehaftet sind Dächer, Decken, Fußböden und Wände sowie die Haustechnik. Eindringende Feuchtigkeit, die nicht vorschriftsmäßige Ausführung, Maßfehler, Risse und falsche Abdichtung sind die vorherrschenden Schadensbilder. Experten raten den Bauherren, teuren Bauschäden mit einer baubegleitenden Qualitätskontrolle vorzubeugen. Auch müssten die Unternehmen deutlich mehr in die Qualifikation ihrer Mitarbeiter investieren und Fachplaner hinzuziehen. Zudem empfehlen die Interessenvertreter der Bauherren, dass sie vor Abschluss der Bauverträge diese und die Baubeschreibungen rechtlich und technisch überprüfen und auch die wirtschaftliche Situation eines potenziellen Baupartners durch eine detaillierte Wirtschaftsauskunft checken.