Hohe Nachfrage nach Pflegeimmobilien
2017 waren in Deutschland rund 3,41 Millionen Menschen pflegebedürftig. Der weitaus größte Anteil davon wird von Angehörigen versorgt. Rund 23 Prozent der Betroffenen – 792.000 Menschen – leben dauerhaft in der vollstationären Pflege. Nach Prognosen wird ihre Zahl bis zum Jahr 2030 um bis zu 293.000 auf bundesweit rund 1,1 Millionen Personen steigen. Gleichzeitig hinkt das Angebot der steigenden Nachfrage hinterher. Ende 2017 gab es deutschlandweit knapp 876.900 stationäre Dauerpflegeplätze in gut 11.200 Heimen. Bleiben die Fertigstellungen von Pflegeheimen weiterhin auf dem niedrigen Niveau der letzten Jahre, so reicht der Angebotszuwachs bis 2030 nicht einmal aus, um die Hälfte des zusätzlichen Bedarfs zu decken. Hinzu kommt ein Ersatzbedarf für bestehende Einrichtungen. Trotz dieser hohen bundesweiten Bedarfsprognosen ergeben sich für Investoren Fallstricke: Wie das ZIA-Frühjahrsgutachten des Rates der Immobilienweisen aufzeigt, gibt es je nach Region hinsichtlich der Verfügbarkeit der Pflegekräften, des Angebots der Pflegeheime und der Nachfrage nach stationärer Pflege große Unterschiede. Dagegen sind in Landshut (45%) und Bayreuth (44%), im rheinland-pfälzischen Speyer (42%) oder in Schleswig-Holstein in Stormarn (42%) oder Lübeck (41%) anteilsmäßig dreimal so viele Pflegebedürftige vollstationär in Heimen untergebracht. Erfolg versprechende Investitionen setzen daher eine genaue Bedarfs- und Angebotsanalyse des Standorts voraus.