Überblick Top-7-Standorte in Deutschland
Die Nachfrage ist ungebremst hoch
In Europa stehen die Chancen für einen anhaltenden Aufschwung der Immobilienmärkte gut. Die nachlassende Konjunktur zwingt die Europäische Zentralbank, die Zinsen niedrig zu halten. Und auch die Gefahr, dass vermehrt Kapital auf der Suche nach einer höheren Rendite aus den europäischen Immobilienmärkten in die USA abfließt, ist nach der jüngsten Zinssenkung der US-Notenbank geringer geworden.
Vor allem der deutsche Immobilienmarkt wird von Investoren weiterhin als sicherer Hafen angesehen. Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland mehr als 60 Milliarden Euro in gewerbliche Immobilien investiert und eine neue Höchstmarke gesetzt. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres hat die Dynamik kaum nachgelassen. Das Transaktionsvolumen liegt mit etwas unter 25 Milliarden Euro nur knapp unter dem Ergebnis des Vorjahreszeitraums.
Büroimmobilien machten 2018 zum wiederholten Male rund die Hälfte des Transaktionsgeschehens aus. Dahinter folgten Handelsimmobilien, wobei der Verkauf des Karstadt/Kaufhof-Portfolios einen erheblichen Teil des Volumens ausmachte. Nach dem Verkauf von mehreren Logistikportfolios schob sich diese Assetklasse auf den dritten Rang. Nach wie vor waren auch Hotels bei den Investoren sehr gefragt. Der Hotelinvestmentmarkt knackte 2018 zum vierten Mal hintereinander die Marke von vier Milliarden Euro und hat sich damit knapp hinter den Logistikimmobilien etabliert. Gesucht sind vor allem Businesshotels, aber auch neue Übernachtungsformen wie Long-Stay-Apartments und Boardinghäuser kommen bei Investoren gut an.
Frankfurt erobert Spitzenposition auf dem deutschen Immobilienmarkt
In den sieben Top-Standorten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt/Main, Hamburg, Köln, München und Stuttgart wurden 2018 mit 36,4 Milliarden Euro fast 60 Prozent des gesamten Kapitals investiert. Allen voran konnte Frankfurt mit 9,6 Milliarden Euro die Spitzenposition auf dem deutschen Immobilienmarkt erobern. Grund dafür war, dass gleich zehn Bürotürme in der Bankencity neue Eigentümer bekamen. So ging etwa der Omniturm für knapp 700 Millionen Euro an die Commerz Real. Das war gleichzeitig der größte Abschluss auf dem gesamten deutschen Büromarkt. Das Trianon erwarb für rund 650 Millionen Euro ein südkoreanisches Konsortium und für rund 530 Millionen Euro kaufte eine taiwanesische Versicherungsgesellschaft den Eurotower.
Berlin blieb mit 6,9 Milliarden Euro im vergangenen Jahr nur der zweite Platz. In der Bundeshauptstadt fehlten diese großen Transaktionen. Dennoch bleibt Berlin vor allem für ausländische Investoren interessant.
Auch in München wurde mit 6,5 Milliarden Euro bei den gewerblichen Immobilien mehr umgesetzt als im Vorjahr. Dennoch reichte es im bundesweiten Vergleich im vergangenen Jahr nur für den dritten Platz. Größter Verkauf in der Isarstadt war das Oskar am Altstadtring, das die Versicherungsgesellschaft Swiss Life für rund 390 Millionen Euro erwarb.
Auch in Hamburg (5,7 Milliarden Euro), Düsseldorf (3,7 Milliarden Euro) und Stuttgart (2,1 Milliarden Euro) wurden neue Höchstmarken beim Transaktionsvolumen erreicht. Köln bliebt unter den Top-Städten als Einzige mit einem Umsatz von 1,9 Milliarden Euro knapp unter dem Ergebnis des Vorjahres.
Die Renditen für Büroimmobilien bleiben auch in den ersten sechs Monaten dieses Jahres in den meisten der Top-Immobilienstandorte stabil. Am meisten müssen Investoren in Berlin bezahlen. Die Nettoanfangsrendite sank dort für absolute Top-Objekte auf 2,8 Prozent und liegt damit auf demselben Niveau wie München. In Hamburg ist die Spitzenrendite mittlerweile ebenfalls unter die Marke von drei Prozent gefallen. Das bringt die Hansestadt auf Augenhöhe mit Frankfurt. Bei knapp über drei Prozent halten sich die anderen Städte Köln, Düsseldorf und Stuttgart. Die durchschnittliche Spitzenrendite in den Top-7-Städten ist damit bei Büroimmobilien auf 3,09 Prozent gesunken.