Top-7-Standorte: München hat die höchsten Ladenmieten in Deutschland
Am 31. Januar 2020 hat das Textilunternehmen H&M seine Filiale in der Kaufingerstraße 24 geschlossen. Ende März wird auch die Filiale in der Neuhauser Straße ihre Pforten dicht machen. Grund sind die hohen Ladenmieten in der Münchner Innenstadt. Tatsächlich führt die bayerische Landeshauptstadt nach dem aktuellen IVD-Gewerbe-Preisspiegel für 370 Städte und Gemeinden das Preisranking der Mieten in den Top-7-Standorten bzw. ganz Deutschland für große Läden in 1a-Lagen an.
München zählt innerhalb Deutschlands bzw. Europas zu den Top-Einzelhandelsstandorten. Hervorragende wirtschaftliche Rahmenbedingungen, eine überdurchschnittliche Kaufkraft und eine der höchsten Passanten-Frequenzen Deutschlands, bedingt auch durch die stetig steigende Zahl an Touristen, machen die bayerische Landeshauptstadt sowohl bei nationalen als auch internationalen Einzelhändlern begehrt. Und das trotz der höchsten Ladenmieten innerhalb des Landes: Laut IVD werden für 150 m² große Läden in 1a-Lage im Geschäftskern 320 Euro pro m² fällig. Damit führt München zudem das Preisranking der Top-7-Standorte an. Hinter der bayerischen Landeshauptstadt reihen sich Frankfurt am Main mit 250 Euro pro m², Stuttgart mit 190 Euro pro m² und Berlin mit einem Quadratmeterpreis von 165 Euro ein. Zwar sind die Preise in der Bundeshauptstadt in diesem Segment deutlich niedriger als in München – allerdings haben sich diese zwischen den dritten Quartalen 2018 und 2019 mit einem Plus von 18 % am stärksten entwickelt. Damit hole Berlin nach einer langen Zeit mit vergleichsweise günstigen Preisen gegenüber den anderen Metropolen mit großen Schritten auf und zeige hier die gleiche Entwicklung wie im Wohnungssegment, so der IVD. Hinter Berlin komplettieren Düsseldorf (155 Euro/m²) Köln (130 Euro/m²) und Hamburg (105 Euro/m²) das Ranking der Big 7.
Die Schließungen der H&M-Filialen in München zeigen allerdings keinen Trend: Trotz des überaus hohen Mietniveaus sind Flächen gerade in der Kaufingerstraße und der Neuhauser Straße besonders gefragt, jedoch kaum am Markt verfügbar. Seitens der Mieter gibt es vermehrt den Wunsch nach kürzeren Vertragslaufzeiten von zwei bis drei Jahren statt fünf. Vermieter kommen diesem Trend verstärkt nach.