Die Preisentwicklung am Wörthsee, Pilsensee und Weßlinger See
Wörthsee
Wörthsee hat Großes vor: Seit im Jahr 2016 der Kirchenwirt – das Wirtshaus gegenüber der St. Martinskirche in Steinebach – den Betrieb eingestellt und die Gemeinde ein Jahr später dank ihres Vorkaufsrechts das rund 7.200 Quadratmeter große Areal gekauft hat, steht die Frage im Raum, wie der Ortskern attraktiv gestaltet werden könne. Im Frühjahr 2020 wurde nun der Bauantrag genehmigt. Die ersten Entwürfe für die Gestaltung wurden den Bürgern im September 2020 vorgestellt: Das Wirtshaus mit Biergarten soll saniert werden. Zudem entstehen neben einem Veranstaltungssaal und kleinen Läden auch 19 Wohneinheiten. Am Ende soll es ein richtiges Dorfidyll mit Kirche, Wirtshaus und Maibaum an einem Platz werden. Um die Schönheit solch eines Platzes trotz des Siedlungsdrucks zu erhalten, setzt die Gemeinde auf strategische Planungen und bemüht sich, jungen Familien als auch Senioren und jungen Leuten, die noch nicht viel verdienen, Wohnraum bereitzustellen. In den kommenden Jahren sollen deshalb an verschiedenen Stellen insgesamt 150 Wohnungen entstehen.
Pilsensee, Seefeld
Die Seefelder wollen wie die Weßlinger nur noch Wohnraum für Einheimische entwickeln. Altbürgermeister Wolfram Gum wird mit den Worten zitiert: „Wir werden uns dem Druck nicht beugen und keine neuen Wohngebiete für weitere Neubürger ausweisen.“ Lediglich auf bestehenden Flächen darf nachverdichtet werden. Dabei ist der Ort beliebt zum Wohnen und bietet Natur, Kultur und Arbeitsplätze – vor allem durch die beiden größten dort ansässigen Firmen, das Technologieunternehmen TQ Systems sowie das Pharmaunternehmen 3M. Allerdings ist die Ausweisung neuer Flächen ohnehin nicht einfach: Rund um Seefeld sind viele große Landschaftsschutzgebiete, die zum Teil bis an die vorhandene Bebauung heranreichen. Und genau das macht den knapp 7.500 Einwohner starken Ort als Wohnort so beliebt. Deshalb kommt es nicht überall gut an, dass im Zuge des zweigleisigen Ausbaus der S8 zwischen den Bahnhöfen Steinebach und Hechendorf einige Lärmschutzwände gebaut werden sollen. Am Damm Richtung Hechendorf soll sie bis zu drei Meter hoch und 368 Meter lang und die am Ortseingang von Hechendorf knapp einen Kilometer lang und drei Meter hoch gebaut werden. Auch über den zunehmenden Verkehr in der Ortsmitte klagen die Bewohner schon länger, denn er stört die familiäre und dörfliche Atmosphäre der Gemeinde. Doch trotz allem hat sich Seefeld mit dem wunderschönen Schloss den ländlichen Charakter bewahrt.
Weßling
Die Weßlinger haben wie die Seefelder offenbar genug von den Zuzüglern: In der Presse werden führende Politiker des Gemeinderates mit dem Ausspruch zitiert: „Nachverdichtung ja, aber nicht für Münchner.“ Man wolle sich das Ländliche erhalten. In Weßling wurden zwischen 2018 und 2019 acht Einfamilienhäuser, vier Doppelhäuser, vier Reihenmittelhäuser und acht Wohnungen verkauft.