Wohnen: Die Pandemie stoppt den Preisanstieg nicht
Der Trend zu steigenden Preisen bei Wohnimmobilien ist trotz der Corona-Krise ungebrochen. So kletterten die Kaufpreise für Eigentumswohnungen in durchschnittlichen und guten Lagen im Schnitt um sieben Prozent. Bei Reihen- und Doppelhäusern – in einer Stadt wie München eine eher untergeordnete Objektkategorie – wurden in durchschnittlichen und guten Wohnlagen sogar Preiszuwächse um bis zu 13 Prozent ermittelt.
Ein Grund für die nach wie vor starke Preisentwicklung ist die gleichbleibend hohe Nachfrage nach Wohnimmobilien in München. Zwar wanderten im vergangenen Jahr mehr Menschen aus München ab als neue hinzuzogen – das lag jedoch vor allem an den ausbleibenden in- und ausländischen Fachkräften, die aufgrund der Corona-Pandemie nicht in die bayerische Landeshauptstadt wechseln konnten. Auch wenn sich der Zuzug aufgrund des Homeoffice-Trends etwas verlangsamen könnte, gehen die Schätzungen bis 2040 unverändert von einem Bevölkerungszuwachs auf 1,85 Millionen Einwohner aus. Hinzu kommt der anhaltende Trend zu Singlehaushalten: In mehr als der Hälfte der Münchner Haushalte wohnt nur eine Person.
Drastisch gesunken ist in den ersten Monaten des vergangenen Jahres allerdings das Angebot an Wohnungen. Verzögerungen bei Neubaumaßnahmen und die Zurückhaltung potenzieller Verkäufer waren auch hier zu spüren. Damit geht die Kluft zwischen Nachfrage und Angebot noch weiter auseinander. Gleichzeitig sorgten die Einschränkungen der Pandemie und die erhöhte Prüfungsarbeit der Banken dafür, dass der Verkaufsprozess bei den angebotenen Wohnungen deutlich länger dauerte.