FAQ für Mieter
Welche Wohnungstypen gibt es? Welche Mietwohnung passt zu mir? Wie wirkt die Mietpreisbremse? Fragen über Fragen, die sich Mieter stellen – und auf die wir die Antworten haben.
Welche Wohnungstypen gibt es? Welche Mietwohnung passt zu mir? Wie wirkt die Mietpreisbremse? Fragen über Fragen, die sich Mieter stellen – und auf die wir die Antworten haben.
Eine passende Mietwohnung zu finden ist besonders in stark umkämpften Ballungsgebieten wie München nicht einfach. Die Nachfrage ist groß, weshalb und Mieter gut vorbereitet sein sollten. Hier erfahren Sie vom Besichtigungstermin bis hin zum korrekten Mietvertrag alles Wichtige.
Wie bereite ich mich auf den Besichtigungstermin vor?
In der Regel sind Sie nicht der einzige Interessent für die Wohnung und sollten sich deshalb entsprechend sorgfältig auf die Besichtigung vorbereiten. So können Sie alle wichtigen Fragen klären und einen guten ersten Eindruck beim Vermieter hinterlassen. Folgende Unterlagen empfehlen wir, einzureichen:
Unser Tipp: Mit einem gepflegten Erscheinungsbild und Höflichkeit gewinnen Sie einen Vermieter schneller für sich, als in Jogginghosen und mit einem unfreundlichen Umgangston. Übertriebenes Anbiedern ist jedoch auch nicht ratsam und Sie sollten unbedingt pünktlich sein.
Worauf gilt es beim Mietvertrag zu achten?
Kleinreparaturen
Bis zu einer Höhe von 125 Euro je Reparatur muss der Mieter Kleinreparaturen selbst tragen, die jährlichen Kosten dürfen allerdings nicht mehr als sechs Prozent der Jahresbruttomiete betragen.
Kündigungsfrist
Normalerweise beträgt die Kündigungsfrist drei Monate und der Mieter kann nach einer Kündigung ohne Angabe von Gründen zum Ende des übernächsten Monats ausziehen. Manche Mietverträge enthalten jedoch Sperrfristen, die beide Parteien dazu verpflichten, für einen bestimmten Zeitraum (höchstens vier Jahre) nicht vom Kündigungsrecht Gebrauch zu machen. Auch gibt es befristete Mietverträge, in denen die Dauer des Mietverhältnisses schon vor dem Einzug fixiert wird.
Die Kündigungsfrist gilt auch, wenn der Mieter Nachmieter stellt. Er darf also nicht einfach so ohne Kündigungsfrist ausziehen, es sei denn, es ist mit dem Vermieter anders abgesprochen.
Haustiere
Grundsätzlich bedarf es der Zustimmung des Vermieters, wenn Haustiere wie Hunde oder Katzen angeschafft werden. Kleintiere benötigen keine Zustimmung.
Gut zu wissen: Das Mietrecht ist in Deutschland sehr stark zu Gunsten der Mieter. Die Rechtslage verändert sich durch zahlreiche Urteile aber ständig. Daher sollte immer geprüft werden, ob der Mietvertrag der aktuellen Rechtsauffassung entspricht bzw. ob Klauseln enthalten sind, die sich als unwirksam erweisen.
Bedarf der Mietvertrag immer der Schriftform?
Ein Mietvertrag für Wohnraum kann auch mündlich zustande kommen, indem er beispielsweise per Handschlag besiegelt wird und der Mieter dann in die Wohnung oder das Haus einzieht. Empfehlenswert ist jedoch die Schriftform.
Darf mein Vermieter Heizung und Warmwasser drosseln?
Vermieter dürfen nach aktueller Rechtslage weder einseitig die Raumtemperatur absenken noch stundenweise das Warmwasser abstellen. Eine Raumtemperatur von mindestens 20 Grad muss in der Wohnung erreicht werden. Vermieter dürfen dabei auch nicht vorschreiben, wie warm es in der Wohnung sein soll, da Menschen verschiedene Temperaturempfinden haben.
Achtung: Nachtabsenkungen bei Heizungen sind erlaubt. Die höchste zu erreichende Temperatur liegt aber hier bei 18 Grad (AG Köln, Urteil vom 05.07.2016 – 205 C 36/16).
Auch die Warmwasserversorgung (mindestens 40 bis 50 Grad Celsius) muss zu jeder Zeit für Mieter gewährleistet werden.
Sind Mieterhöhungen bei steigenden Energiekosten erlaubt?
Nein. Mieterhöhungen sind nur im Rahmen bestimmter Vorgaben möglich. Liegen weder Staffel- noch Indexmietvertrag vor, kann die Miete nur unter diesen Umständen erhöht werden:
Die Miete liegt unter der ortsüblichen Vergleichsmiete
Eine Mieterhöhung auf die ortsübliche Vergleichsmiete nach § 558 BGB ist innerhalb bestimmter Kappungsgrenzen möglich. Dazu gehört, dass die Miete zu dem Zeitpunkt, an dem die Mieterhöhung greift, 15 Monate unverändert geblieben war. Der Mietspiegel gibt eine Übersicht über ortsübliche Vergleichsmieten. Liegt kein Mietspiegel vor, können Vergleichswohnungen in Verbindung mit Gutachten von Sachverständigen zugrunde gelegt werden.
Modernisierungsmaßnahmen
Bestimmte Modernisierungsmaßnahmen, wie z.B. energetische Sanierungen oder bauliche Veränderungen, die z.B. Wassereinsparungen ermöglichen, erlauben eine Mieterhöhung. Welche Modernisierungsmaßnahmen das genau sind, regelt § 555 b des BGB.
Achtung: Eine Mieterhöhung muss 3 Monate im Voraus angekündigt werden bedarf einer bestimmten schriftlichen Form mit Begründung. Ansonsten ist sie formell unwirksam.
Eine Anpassung der Abschlagszahlungen auf Grundlage einer aktuellen Nebenkostenabrechnung ist zulässig.
Wichtig: Dies ist nur möglich, wenn die Abrechnung eine höhere Nachzahlung ergibt. Es ist also nicht erlaubt, vorab und ohne Begründung die Nebenkosten ohne Zustimmung der Mieter zu erhöhen.
Wie setzen sich die Mietkosten zusammen?
Die Mietkosten setzen sich aus dem Kaltmietpreis und den Nebenkosten zusammen.
Unser Tipp: Achten Sie auf Zusatzkosten wie GEZ, Strom, Internet etc., denn diese sind meist nicht in der Miete enthalten.
Wie wirkt die Mietpreisbremse?
In Bayern gilt seit 1. August 2015 die Mietpreisbremse. Damit darf die Miete bei neu geschlossenen Mietverträgen nur noch maximal zehn Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen.
Neubauten sowie umfangreich modernisierte Wohnungen sind von der Mietpreisbremse ausgenommen. Zudem darf der Vermieter von Ihnen weiterhin den Mietpreis des Vormieters verlangen, selbst wenn dieser den gedeckelten Mietpreis überschritten hat.
Was ist mit Bestellerprinzip gemeint?
Seit dem 1. Juni 2015 muss in Deutschland die Person den Makler bezahlen, die ihn bestellt. In der Regel ist das also der Vermieter, es sei denn, Sie haben explizit einen Makler damit beauftragt, eine passende Wohnung zu finden.
Kann die Kaution durch „Abwohnen“ verrechnet werden?
Die Annahme, dass der Mieter in den letzten drei Monaten keine Miete zahlen muss, weil dann die dreimonatige Kaution abgewohnt wird, ist falsch. Die Miete muss bis zum letzten Monat gezahlt und der Anspruch des Mieters auf eine Rückzahlung der Kaution wird erst nach dem Ende des Mietverhältnisses fällig.
Darf ich die Wohnung untervermieten?
Ohne die ausdrückliche Zustimmung des Vermieters ist keine Untervermietung erlaubt. Sie verletzt dann den Mietvertrag und kann rechtliche Folgen für den Mieter haben.
Schauen Sie sich auf unserer Mietwohnungsbörse um und kontaktieren Sie bei Fragen gern unsere Vermietungsabteilung!
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