Investmentmarkt: München bleibt krisensicher – Eine Prognose
Der gewerbliche Immobilienmarkt in Deutschland hat seine kurzzeitige Verunsicherung schnell überwunden. Damit zeigt sich mal wieder, dass Immobilien in Krisenzeiten – vor allem in München – ein sicheres und stabiles Investment sind.
Zumal sich viele Befürchtungen wie sinkende Preise oder leer stehende Büros nicht bewahrheitet haben. Vor allem Büro- und Logistikimmobilien profitieren von der sich erholenden Konjunktur. Auch wenn die Erholung in der zweiten Jahreshälfte nicht mehr so rasant sein wird, rechnen wir mit einer anhaltend hohen Nachfrage in diesen Segmenten.
Mit der anziehenden Inflation kommt ein weiteres Argument für eine Investition in Sachwerte hinzu. Das lässt für das zweite Halbjahr eine gute Stimmung auf den Immobilienmärkten erwarten.
Schwierig bleibt die Situation im Einzelhandel. Nicht nur das Damoklesschwert von erneuten Schließungen, das während der Dauer der Pandemie über den Beteiligten hängt, sondern auch der seit Jahren bestehende Trend zu mehr Onlinehandel verlangen von den Eigentümern kreative Lösungen, um sinkende Mieten und Leerstand aufzufangen.
Sicherheit wird für viele Investoren weiterhin die größte Rolle bei der Kaufentscheidung spielen. Daher dürften die Renditen für Core-Immobilien weiter sinken. Dabei haben institutionelle Investoren den Core-Begriff um einen Aspekt erweitert. Die Einhaltung von ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung) ist als Kriterium hinzugekommen. Da auch Mieter immer mehr Wert auf nachhaltige Immobilien legen, erzielen zertifizierte Immobilien heute schon bessere Mieten und Preise als nicht-zertifizierte.
Während bei Neubauten ESG-Kriterien zum Standard gehören, haben viele ältere Bürogebäude enormen Nachholbedarf. Das bietet Chancen für renditesuchende Anleger, die mit Manage-to-ESG-Strategien etwas mehr Risiko eingehen können. Neben der Umwelt werden zudem die sozialen Aspekte der Immobilien in den Portfolios wichtiger. Viele Investoren engagieren sich daher verstärkt im Bereich der geförderten Wohnungen, die sichere Einnahmen bieten und auf das „soziale Konto“ des Unternehmens einzahlen – zumal diese Wohnungen zwar stark reguliert, dafür aber relativ geschützt vor überraschenden politischen Eingriffen sind. Und diese drohen dem freien Wohnungsmarkt in Zukunft immer öfter.