Münchner Wohnungen werden günstiger
In den ersten drei Quartalen 2023 sind Wohnimmobilien in München im Vergleich zum Vorjahreszeitraum günstiger geworden. Das zeigt die aktuelle Analyse des Gutachterausschusses, dem auch Thomas Aigner, Geschäftsführer der Aigner Immobilien GmbH, seit vielen Jahren angehört. Auf dem gesamten Münchner Immobilienmarkt gingen der Geldumsatz und die Anzahl der Kaufverträge bis zum Herbst deutlich zurück.
Mittlerweile hat man sich schon etwas daran gewöhnt, dass es auch in München in puncto Immobilienpreise nicht mehr nur konsequent nach oben geht. Das bestätigen erneut die jüngsten Auswertungen des Gutachterausschusses für Grundstückswerte. In den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres sanken die Vertragszahlen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 23 Prozent und der Geldumsatz um rund 43 Prozent auf 5,2 Milliarden Euro.
Rückgänge bei Umsatz und Verkäufen
Dabei lassen sich Rückgänge bei Umsatz und Verkäufen in nahezu allen Segmenten ausmachen. Im Vergleich zu früheren Berichten sanken zudem die Transaktionspreise für Wohnimmobilien über alle Teilbereiche hinweg – sogar bei Bestands- und Neubauwohnungen.
Neu gebaute Wohnungen in durchschnittlichen Lagen kosteten im Mittel rund 10.250 Euro pro Quadratmeter und damit rund sechs Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. In guten Lagen kommt der Quadratmeter Wohnfläche im Mittel jetzt auf rund 11.900 Euro. Der Rückgang betrug hier lediglich knapp ein Prozent.
Transaktionseinbruch bei neugebauten Wohnungen
Der dramatische Transaktionseinbruch in diesem Segment, der sich bereits im Halbjahresbericht des Gutachterausschusses zeigte, setzte sich weiter fort: Wurden in den ersten drei Quartalen des Vorjahres rund 1.190 Neubauobjekte verkauft, waren es im gleichen Zeitraum des laufendes Jahres nur noch rund 400. Das ist ein Einbruch um 66 Prozent.
Insgesamt gingen die Kauffälle auf dem gesamten Wohnungs- und Teileigentumsmarkt um 22 Prozent zurück. Der Geldumsatz lag sogar 33 Prozent unter dem Vorjahresniveau.
Münchens neue Realität auf dem Immobilienmarkt
„Der aktuelle Bericht des Gutachterausschusses zeigt, dass auf dem Münchner Immobilienmarkt eine neue Realität Einzug gehalten hat. Das ist meines Erachtens nicht das Schlechteste“, sagt Thomas Aigner. „Dies ist nach den vielen Jahren der Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank mit all ihren Konsequenzen eine Art Rückkehr zur Normalität.“
Eine Form der Normalisierung erkennt Thomas Aigner darüber hinaus anhand der eigenen Unternehmenszahlen, die die Research-Abteilung der Aigner Immobilien GmbH fortlaufend erhebt und regelmäßig auswertet.
„Zwar sind unsere Transaktionszahlen – im Gegensatz zu den Entwicklungen auf dem Münchner Gesamtmarkt – nach wie vor äußerst stabil auf Vorjahresniveau, allerdings hatte sich die Nachfrage im Vorjahreszeitraum in Richtung Miete verschoben. Nun sind die Kaufanfragen bei uns bis zum Herbst wieder angestiegen und zwar um fast zehn Prozent. Das Nachgeben der Immobilienpreise und die Gewöhnung an das erhöhte Zinsniveau haben bei einigen zu einer gewissen Sicherheit geführt. Finanzierungsfragen wurden geklärt, man traut sich jetzt eher wieder einen Kauf zu. Schaut man sich unsere Zahlen an, findet man ein Stück weit die bekannte Münchner Normalität auf dem Immobilienmarkt.“