Weniger Aufträge für Bauherren
Der Auftragseingang im Baugewerbe ist im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Zwar gab es im Mai mit einem Plus von 3,5 Prozent gegenüber April 2023 einen positiven Aufwärtstrend. Insgesamt jedoch schnitt der Mai mit minus 5,7 Prozent zum Vorjahresmai schlechter ab (real, kalenderbereinigt). In den ersten fünf Monaten des Jahres 2023 sanken die Auftragseingänge gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 14,7 Prozent (real, kalenderbereinigt) und nominal um 3,7 Prozent. Dies teilte das Statistische Bundesamt mit.
Baubranche im Sinkflug – auch in München
Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie spricht von einem „Abwärtssog“, der die Branche mittlerweile fest im Griff habe. So ist das Baugewerbe stark von Insolvenzen betroffen. Allein zu Jahresbeginn entfielen die meisten Unternehmensinsolvenzen mit 246 Fällen auf die Baubranche (19,4 Prozent mehr als im Vorjahr). Erst danach folgte der Handel mit 204 Fällen.
„Hohe Bauzinsen, anhaltende Inflation und sinkende Förderbudgets verengen den finanziellen Handlungsspielraum potenzieller Bauherren und Investoren“, so der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB). Aktuell lebten viele Unternehmen noch von ihren Auftragsbeständen, viele berichteten aber jetzt schon über eine zurückgehende Auftragslage.