Der Landkreis München – 2020 beliebter denn je
Der ohnehin beliebte Landkreis München ist durch die Pandemie noch weiter in den Fokus von Kauf- und Mietinteressenten gerückt. Die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten und nicht mehr jeden Tag ins Büro zu müssen, aber auch die Nähe zur Natur und die vielen Annehmlichkeiten in den Städten und Gemeinden des Landkreises – verbunden mit einem regen Vereinsleben und einem gepflegten Brauchtum – ziehen die Menschen hierher. Aufgrund dessen ist der Immobilienmarkt im Grunde leergefegt. Schon im vergangenen Marktbericht haben wir auf ausgewählte Gemeinden geblickt. In dieser Ausgabe widmen wir uns vier weiteren.
Ottobrunn
Die beliebte Gemeinde Ottobrunn liegt am südöstlichen Rand der Landeshauptstadt München. Wer hier lebt, genießt eine hervorragende Infrastruktur, einen hohen Freizeitwert und sehr gute Wohnqualität. Ottobrunn war ursprünglich als klassische Gartenstadt geplant, in der sich reiche Münchner am Wochenende zur Erholung zurückziehen konnten. Dass die Gemeinde, in der heute rund 21.000 Einwohner leben, zum wichtigen Wirtschaftsstandort wurde, lag auch an dem Bau der Autobahn München–Salzburg in den 1930er-Jahren. Sie und die Nähe zum damaligen Flugplatz Neubiberg sorgten für eine strategisch günstige Lage. Die Nachfrage nach Wohnraum ist sehr hoch, an Flächen mangelt es. Die Gemeinde setzt daher auf Nachverdichtung. Nicht immer zur Freude der Bewohner, wie die Diskussionen um die weitere Bebauung des „Vogelviertels“ zeigen.
Haar
Die rund 23.000 Einwohner erleben in Haar das Beste aus zwei Welten: die Vorteile einer urbanen, wirtschaftsstarken, historisch gewachsenen und lebenswerten Gemeinde, die von der Nähe zur Landeshauptstadt München profitiert – und zugleich schöne Naturerholungsorte wie das ehemalige Buga-Gelände oder den Keferloher Wald in der unmittelbaren Umgebung. In den vergangenen Jahren entstand viel Wohnraum, und es wird immer noch kräftig gebaut: So entstehen z.B. auf dem früheren Areal des Isar-Amper-Klinikums 105 Wohnungen in fünf Mehrfamilienhäusern. 35 neue Wohneinheiten werden auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei Linner errichtet und südlich der B 304 soll in den kommenden Jahren auf der Finckwiese ein modernes Mega-Quartier realisiert werden.
Unterschleißheim
Unterschleißheim ist mit etwa 29.000 Einwohnern die größte Kommune im Landkreis München und bietet den Bewohnern neben einer hervorragenden Verkehrsanbindung und einem guten Schul- und Kulturangebot kurze Wege in die erholsame Natur. Das Miteinander von innovativen Betrieben und traditionellem Gewerbe wurde hier erfolgreich kombiniert und zeichnet den attraktiven Wirtschaftsstandort aus. Wohnraum ist begehrt, knapp und teuer. Die letzten großen Baugebiete wurden 2014 und 2015 fertiggestellt; aktuell entsteht das Gartenquartier, bei dessen Umsetzung die Stadt eingestiegen ist, um günstigen Wohnraum und eine Kita bereitzustellen.
Gräfelfing
Die Gemeinde im Würmtal erlebte mit dem Bau der Bahn an den Starnberger See um 1900 einen ungeahnten Aufschwung und ist heute aufgrund ihrer Lage am Unterlauf der Würm und ihres Gartenstadt-Charakters ein echter Sehnsuchtsort für Immobilienkäufer. Kaum zu glauben, dass hier vor knapp 120 Jahren die damaligen Immobiliengesellschaften ihre Häuser und Grundstücke in Gräfelfing wie Sauerbier angeboten haben. Heute sind Siedlungsflächen händeringend gesucht, da der Wohnraum knapp und sehr teuer ist. Hinzu kommt, dass die Gemeinde als Gartenstadt mit lockerer Bebauung und großzügig angelegten Gärten keine großen Nachverdichtungsmöglichkeiten hat. Aktuell ist eine Nachverdichtungsmaßnahme an vertretbarer Stelle in Zentrumsnähe geplant.