Gestiegene Zinsen, hohe Materialkosten und Fachkräftemangel – die Baubranche steckt nach wie vor in der Krise. Das zeigt sich auch in den letzten Baugenehmigungszahlen, veröffentlicht vom Statistischen Bundesamt.
Die Zahl der Baugenehmigungen ist im August erneut gesunken. Sie fiel im Vergleich zum Vorjahresmonat um 6,8 Prozent oder um 1.600 auf 18.300. Von Januar bis August wurden 141.900 Wohnungen genehmigt: Das sind 19,3 Prozent oder 33.900 weniger als im Jahr zuvor.
Bei neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden im August 2024 insgesamt 14.800 Wohnungen genehmigt. Das waren 7,2 Prozent oder 1.100 Wohnungen weniger als im Vorjahresmonat. Von Januar bis August 2024 wurden 116.800 Neubauwohnungen genehmigt und damit 21,2 Prozent oder 31.400 weniger als im Vorjahreszeitraum.
Besonders stark gingen erneut die Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser mit 26,6 Prozent auf 25.300 (minus 9.200) zurück. Bei den Zweifamilienhäusern sank die Zahl genehmigter Wohnungen um 13,9 Prozent (minus 1.400) auf 8.700. Auch bei der zahlenmäßig stärksten Gebäudeart, den Mehrfamilienhäusern, verringerte sich die Zahl der genehmigten Wohnungen deutlich um 19,6 Prozent (minus 18.300) auf 75.400 Wohnungen.
„Die Baugenehmigungszahlen kennen nur eine Richtung: abwärts. Diese Zahlen sind ein Gradmesser für die prekäre Lage, in der wir uns alle befinden: Unternehmen, Beschäftigte und Bürger. Wir fallen um Jahre zurück – die Situation wird sich auf längere Sicht für viele Menschen verschärfen“, kommentierte Dirk Salewski, Präsident des Bundesverbands Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW) bereits die Zahlen von Juli, die eine ähnliche Abwärtsbewegung zeigten.