Unter die Lupe genommen: Woher hat Nymphenburg und Neuhausen seine Straßennamen?
Sie begleiten uns täglich in unserem Umfeld – sei es die eigene Anschrift, die Adresse unseres Lieblingsrestaurants oder der Weg zu unserem Arbeitsplatz. Wer nicht gerade neu nach Nymphenburg oder Neuhausen gezogen ist, dem sind die umliegenden Straßennamen schnell bekannt. Doch woher so mancher Straßenname kommt, dahinter verbirgt sich die eine oder andere spannende Geschichte.
Die Nymphenburger Straße mit ihren zahlreichen Prachtbauten, ihren Restaurants und Läden, die hinter den Baumreihen der Allee zu finden sind, ist wohl jedem ein Begriff. Sie existiert bereits seit 1158 und ist ganze 2,9 km lang. Im 18. Jahrhundert wurde sie Fürstenweg oder Fürstenstraße genannt und war die Verbindungsstraße von der Münchner Residenz zum Schloss Nymphenburg. Sie war seit der Barockzeit als Weg für die Kutschen und Equipagen auf dem Weg von und zum Nymphenburger Schloss reserviert. Der gesamte übrige Verkehr musste auf die heutige Blutenburgstraße oder die Winthirstraße ausweichen.
Die Blutenburgstraße hat eine interessante Geschichte rund um ihre Benennung hinter sich: In ihren Anfängen einfach nur als „Neuhauser Fahrtweg“ benannt, war sie eine der wichtigsten Straßenverbindungen zwischen München und dem Dorf Neuhausen, da die Nymphenburger Straße dem kurfürstlichen Hof vorbehalten war. Ab 1794 hieß sie dann „Nördlicher Marsfeldweg“. 1876 erfolgte die Eingemeindung Neuhausens und sie wurde schlussendlich 1877 umbenannt in die Blutenburgstraße, nach dem Schloss Blutenburg (ehemaliges Jagdschloss bei Obermenzing).
„Namenspatron“ einer der geschichtsträchtigsten Straße Münchens, der Maillingerstraße, ist der bayerische General und Kriegsminister Joseph Maximilian von Maillinger.
Auch in der Bothmerstraße gilt „nomen est omen“: 1898 benannt nach dem bayerischen General der Infanterie Friedrich Graf von Bothmer soll diese auch an dessen Sohn Generaloberst Graf Felix erinnern.
Die Artilleriestraße wurde 1893 nach dem in der Nähe (Maximilian-II-Kaserne) stationierten Artillerieregiment benannt.
Vor 1894 benannt nach einem Birkenwäldchen, das sich vor Anlage der Straße befand, wurde die Birkerstraße mitten im schönen Neuhausen.
Bei dem venezianischen Maler Bernardo Bellotto, genannt Canaletto, handelt es sich 1906 um den Namensgeber für die Canalettostraße in Gern.
Die Donnersbergerstraße wurde 1896 nach Joachim Freiherr von Donnersberg benannt und hieß zuvor Sendlinger Weg. Feiherr von Donnersberg war übrigens Geheimrat und oberster Kanzler des Kurfürsten Maximilian I.
Namensgeber der Zuccallistraße ist eine aus der Schweiz stammende Baumeisterfamilie. Der Hofbaumeister Enrico Zuccalli vollendete unter anderem die Theatinerkirche.
Sehr interessant ist auch die Herkunft des Straßennamens der Romanstraße. Sie wurde 1879 von Johann Eisenböck (Neuhausener Ökonom) ursprünglich als Privatstraße erbaut. 1903 wurde sie dann nach Rudolph Freiherr von Roman zu Schernau, dem damaligen Vorstand des Münchner Bezirksamtes links der Isar (Genehmigungsbehörde für den Straßenbau), umbenannt.