Starke Bauüberhänge in Großstädten und Ballungsgebieten
Ende 2021 belief sich der Bauüberhang in Deutschland auf 846.500 Wohnungen. In München lag die Zahl der genehmigten, aber nicht fertiggestellten Wohnungen Ende 2021 bei 36.600. Platz eins belegt Berlin mit 65.800 Wohnungen. An dritter Stelle folgt Hamburg mit 26.500 unfertigen Wohnungen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Auswertung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR).
Großstädte und Ballungsgebiete stärker betroffen
Fast ein Viertel des gesamten deutschen Bauüberhangs – 205.000 Wohnungen – entfiel dabei auf 14 Städte mit mehr als 500.000 Einwohnern. Städtische Räume sind stärker betroffen als ländliche: 69,5 Prozent (588.300 Wohnungen) entfielen auf städtische Räume. Bei ländlichen Räumen waren es 30,5 Prozent (258.100 Wohnungen).
Den immer höheren Bauüberhang erklärt Alexander Schürt, Wohnungsmarktexperte vom BBSR, so: „Im vergangenen Jahrzehnt hat sich der Anteil des Geschosswohnungsbaus an allen Genehmigungen deutlich erhöht. Solche Bauvorhaben dauern länger.“ Weiterhin werde der Wohnungsneubau durch Fachkräftemangel sowie gestiegene Baukosten ausgebremst.
Der Anteil noch nicht begonnener Vorhaben hat sich laut BBSR in den Jahren kaum verändert: Er lag mit 40 Prozent auf gleicher Höhe wie in den Vorjahren. Gestiegen ist jedoch die Zahl der begonnenen, noch nicht fertiggestellten Wohnungen: Bei 29 Prozent der genehmigten Vorhaben war Ende 2021 der Rohbau noch nicht fertiggestellt („unter Dach“). 31 Prozent der Bauvorhaben haben einen fertigen Rohbau, aber noch kein Gebäude. Insgesamt wurden also zusammen 60 Prozent der Bauvorhaben 2021 nicht zu Ende gebaut.