Branchenumfrage offenbart eine sorgenvolle Stimmung
Das Düsseldorfer Marktforschungsinstitut BauInfoConsult hat die Ergebnisse seiner jährlichen Frühjahrsumfrage zu den aktuellen Bautrends unter Architekten, Bauunternehmern, Dachdeckern bzw. Zimmerer, Malern, Trockenbauern und SHK-Installateuren vorgelegt. Dabei wird eine überwiegend sorgenvolle Stimmung deutlich.
Knapp über die Hälfte der 600 Befragten sehen den Mangel an Fachkräften als den prägenden Trend der Branche in diesem Jahr. Die starke Bautätigkeit im Wohnungs- bzw. die gestiegenen Investitionen im Tiefbau erfordern mehr Fachpersonal. Zwar gibt es eine positive Entwicklung bei den Ausbildungszahlen – doch bis aus Azubis wirkliche Fachkräfte werden, dauert es ein paar Jahre. Kurzfristige nachhaltige Lösungen sind derzeit nicht in Sicht.
Corona und die weiteren Auswirkungen auf die Branche sind für 40 Prozent der Interviewten ein sorgenvolles Thema. Auch wenn die Baubranche bislang vergleichsweise gut durch die Krise kam, wächst die Befürchtung, dass mehr Unternehmen auf Dauer insolvent gehen. Eine Belastung stellen zudem die Auswirkungen der Krise wie aufwendige Hygienekonzepte, Quarantänen und die kontaktarme Zusammenarbeit dar.
Ein Viertel der Umfrageteilnehmer betrachtet die seit Ende vergangenen Jahres steigenden Baupreise aufgrund der Materialengpässe und der starken Baukonjunktur mit Sorge. Als die einzigen beiden positiven Branchentrends werden von 20 Prozent das Themenfeld Energieeinsparung bzw. Energieeffizienz und von 17 Prozent der Befragten nachhaltiges Bauen wahrgenommen.
Besonders auffällig ist das Fehlen von Themen wie dem derzeit gesellschaftlich und politisch heiß diskutiertem Wohnungsmangel oder den tiefgreifenden Entwicklungen wie der Digitalisierung von Bauprozessen. Beides wird von den befragten Teilnehmern offensichtlich als derzeit wenig prägend für die eigene Branche bewertet.