Baukonjunktur: Sinkende Auftragslage schon jetzt ersichtlich
Die Baugewerbebranche in Deutschland bekommt die aktuellen Entwicklungen am Markt empfindlich zu spüren. Preissteigerungen, Materialmängel, Lieferengpässe, immer höhere Energiekosten und die Inflation machen dem Segment zu schaffen. Die Folge ist eine jetzt schon sinkende Auftragslage aufgrund weniger Bauanträge.
Aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamts belegen das: So ist die Zahl der Auftragseingänge im Mai 2022 bezogen auf Mai 2021 um 7,5 Prozent gesunken (real, kalenderbereinigt). Nominal (nicht preisbereinigt) lag der Auftragseingang mit einem Volumen von 8,9 Milliarden Euro 15,7 Prozent über dem Vorjahresniveau – was an den gestiegenen Baukosten liegt. Auch in den ersten fünf Monaten des Jahres 2022 sanken die Auftragseingänge gegenüber dem Vorjahreszeitraum real um 1,7 Prozent. Nominal stiegen sie um 13,6 Prozent.
Baupreise so hoch wie seit Jahren nicht mehr
Insgesamt ist ein starker Anstieg der Baupreise zu beobachten. Die Preise für den Neubau von Wohnungen waren im Mai 2022 17,6 Prozent höher als im letzten Jahr. Dies ist der höchste Preisanstieg von Baupreisen gegenüber einem Vorjahr seit 1970. In Bezug auf Rohbauarbeiten sind besonders Betonarbeiten (Anstieg um 23 Prozent) und Mauerarbeiten (Anstieg um 12,8 Prozent) teurer geworden. Auch die Preise für Ausbau- und Instandhaltungsarbeiten sind überdurchschnittlich stark gestiegen.